Auftakt macht Lust auf mehr

5. Gegengerade Fußballfilm und Kulturfestival eröffnet

Artikel vom 12. Juni 2025

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    Oldenburg/fs. Dieser Auftakt macht Lust auf mehr. Am Mittwochabend ist im Oldenburger Marschwegstadion das diesjährige Gegengerade Fußballfilm und Kulturfestival eröffnet worden. Bereits zum fünften Mal wird die schönste Nebensache der Welt aus ganz anderen, ebenso spannenden, wie wichtigen Blickwinkeln betrachtet.

    Nach einleitenden Worten von Irina Piepkorn (VfB für Alle/Festivalteam), Svenja Teebken (Fanprojekt Oldenburg) sowie des Landtagsabgeordneten Ulf Prange, der das Festival seit Jahren begleitet, durften sich die 120 Gäste auf einen außergewöhnlichen Eröffnungsfilm freuen. „A guardia di una fede“ haben Regisseur Andrea Zambrelli und Produzent Andrea Zanoli das Porträt über Claudio „Bocia“ Galimberti betitelt.

    „Bocia“ – kleines Kind, unter diesem Spitznamen wurde Claudio Galimberti zum Gesicht der Ultraszene von Atlanta Bergamo und weit über die Grenzen Italiens hinaus zur legendären Figur einer Bewegung, deren Wirken längst nicht nur auf den Fußball reduziert werden kann. Bocia und „seine“ Curva Nord stehen sinnbildlich für alles, was man mit Ultras in Verbindung bringen kann. Leidenschaftliche Hingabe und Unterstützung für den Verein, die Liebe zur Stadt, gesellschaftliches Engagement, aber auch Meinungsstärke, die nicht immer nur verbal, sondern auch gewaltsam zur Geltung kam.

    Claudio Galimberti hat einen hohen Preis für seine Liebe zu Atlanta, zu Bergamo und zu seiner Kurve bezahlt, angefangen bei einem Stadionverbot, das bereits 23 Jahre andauert, bis hin zum Verbot, in der Stadt, in der er geboren wurde, leben und arbeiten zu dürfen.

    „A guardia di una fede“, übersetzt „Wächter eines Glaubens“, ist ein außergewöhnlicher Film, der einen Menschen und sein Handeln in den Mittelpunkt gestellt und ihn über 20 Jahre lang begleitet hat. Wer die Ultrabewegung verstehen will, sollte diesen Film schauen.

    Das Festival hat natürlich weit mehr zu bieten. Am heutigen Donnerstag etwa geht es um 18 Uhr mit einem ebenso interessanten und aktuellen Thema weiter. Im Marschwegstadion heißt es „Einmal Spielsucht und zurück.“ Thomas Melchior steht im Mittelpunkt des Themas Wettmanipulation und Sucht.

    Um 20 Uhr folgt der preisgekrönte Film “Dirty Games“ von Benjamin Best, der selbst auch vor Ort sein wird. Der Streifen thematisiert das Geschäft mit dem Sport. Es geht um Betrug, Korruption und Spielmanipulation.

    Podiumsdiskussionen, Vorträge und Gespräche über verschiedene Themen, aber auch Workshops und ein Kleinfeldturnier warten in den kommenden Tagen auf viele Besucherinnen und Besucher. Wer mehr wissen möchte, findet hier das komplette Festvial-Programm. Es lohnt sich!

    www.gegengeradefilmfestival.de

    Das Festival wird gefördert durch: Stadt Oldenburg, LzO Regionale Stiftung Gutes tun, Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V., DFB Kulturstiftung