Auftakt gegen den Nachbarn

VfB Oldenburg erwartet SSV Jeddeloh II
Artikel vom 24. Juli 2025
Der Vorbericht wird präsentiert von:
Oldenburg/fs. Ein Nachbarschaftsduell zum Start, pikanter hätte der Auftakt für den VfB Oldenburg kaum sein können. Am Samstag, um 18 Uhr, erwarten die Blauen im Marschwegstadion den SSV Jeddeloh II. Ein erstes Saisonspiel, das es in sich hat, denn die Gäste haben sich im Sommer deutlich verstärkt.
Am Ende mussten sie doch noch zittern. Erst durch ein 0:0 gegen den SV Todesfelde am letzten Spieltag der vergangenen Saison hat der SSV Jeddeloh II den Klassenerhalt perfekt gemacht. Hinter den Ammerländern liegt eine schwierige Spielzeit, die sich so nicht wiederholen soll. Dazu beitragen sollen acht Neuzugänge, bei deren Auswahl die Verantwortlichen zu einem alten Erfolgsrezept zurückgekehrt sind.
Mit Moritz Onken, Dominique Ndure, Tom Gaida und Tobias Bothe haben gleich vier der acht neuen Kicker des SSV eine Vergangenheit im Trikot des VfB Oldenburg. Ein Konzept, mit dem die Ammerländer lange Zeit gute Erfahrungen gemacht hat. Mindestens drei der vier Ex-VfBer sind Anwärter für einen Stammplatz in der Mannschaft von Trainer Björn Lindemann.
Der ehemalige Profi ist neben dem sportlichen Leiter, Olaf Blancke, ein wichtiger Baustein im Konzept der Ammerländer. Das liegt nicht nur daran, dass „Linde“, wie der 44-Jährige gerufen wird, schon gezeigt hat, dass er erfolgreich mit jungen Spielern arbeiten kann, sondern sicher auch an seiner ab und an durchaus unbequemen Art. Überraschend deutlich und zudem medial hat der Trainer nach der vergangenen Saison jene Dinge angesprochen, die ihn stören. Das mag nicht jedem Verantwortlichen gefallen haben, gleichwohl scheint Lindemann eine Entwicklung in Gang gesetzt zu haben. Das Umfeld des SSV werde immer professioneller, heißt es und auch der Trainer selbst sagt, die Entwicklung sei mittlerweile positiv.
Maßgeblichen Anteil daran hat unstreitig auch Olaf Blancke, der gezielt daran gearbeitet hat, den Kader besser zu machen. Mit Bastian Schaffer und Connor Gnerlich haben zwei Spieler den Verein verlassen, die jahrelang zum festen Stamm gezählt haben. Ihre Lücken konnte der sportliche Leiter allerdings mit erfahrenen Spielern füllen. Im defensiven Mittelfeld soll der Japaner Keita Taguchi eine feste Größe werden. Der 26-Jährige kommt vom Oberligisten TVD Velbert, wo er zu den Leistungsträgern zählte. Auf der rechten Seite könnte Dominique Ndure spielen. Der ehemalige Oldenburger war zuletzt in der Regionalliga-West für den SV Rödinghausen am Ball, zählte dort zu den konstantesten Spielern. Jetzt wollte er zurück in die Heimat und entschied sich für das Angebot der Jeddeloher.
In der Offensive hat ein anderer Ex-Oldenburger bereits gezeigt, dass er einen Stammplatz beansprucht. Tom Gaida soll an der Seite von Max Wegner reifen und sein Talent zur Geltung bringen. Der junge Tobias Bothe aus der U19 des VfB, gilt noch als Backup.
Spannung verspricht der Kampf ums Tor. Nachdem Felix Bohe gemeinsam mit Schaffer zu GW Firrel gewechselt ist, wurden mit Maximilian Rolfes vom SV Altenoythe und Moritz Onken von Kickers Emden zwei junge Torhüter geholt, die mit Thure Fengler um den Platz zwischen den Pfosten rangeln. Onken könnte dabei durchaus die Nase vorn haben.
Darüber hinaus setzen die Verantwortlichen beim SSV auf einen eingespielten Stamm, angefangen beim Max Wegner und Simon Brinkmann in der Offensive, Kasra Ghawilu und Gazi Siala im Mittelfeld und Leon Michel Hahn in der Abwehr.
Der SSV Jeddeloh II geht mit einem Kader in die Saison, der neben Erfahrung auch viel Talent aufweist. Die Neuzugänge erhöhen den Konkurrenzkampf in allen Bereichen. Zudem hat der Trainer mit seiner Kritik zwar kurzzeitig für ein Grummeln gesorgt, aber sicherlich die Entwicklung forciert. Ein Faustpfand könnte die Rückkehr ins eigene Stadion sein, das jetzt eine neue Flutlichtanlage aufweist.
Anfangen müssen die Jeddeloher aber im Marschwegstadion und da haben sie sich in den vergangenen Jahren sehr wohlgefühlt. Zwar spricht die Gesamtbilanz der letzten 20 Spiele für den VfB, der 10 Spiele gewonnen und nur 6 verloren hat. In Oldenburg allerdings hat der SSV zuletzt zweimal dreifach gepunktet.
Das wollen die Blauen am Samstagabend natürlich verhindern. Die Vorbereitung, nicht zuletzt die gelungene Generalprobe, mit dem 3:1-Sieg beim FC Gütersloh, machen dem VfB dabei Mut. Hinzu kommt, dass Trainer Dario Fossi bis auf Anouar Adam der gesamte Kader zur Verfügung steht.
Den SSV hat Fossi zuletzt beim 5:1-Testspielsieg über den SC Spelle/Venhaus selbst beobachtet. „Sie sind besser aufgestellt als in der vergangenen Saison“, sagt der VfB-Trainer, der bei aller Rivalität das grundsätzlich gute Verhältnis zum Nachbarn betont. Das muss am Samstagabend jedoch mindestens 90 Minuten pausieren.
Der VfB will natürlich unbedingt mit einem Sieg in die neue Saison starten und so Schwung für die ersten Wochen holen. Mithelfen sollen dabei die Fans. Mehr als 2.000 Tickets wurden bereits im Vorverkauf gebucht, so dass der VfB auf eine tolle Kulisse mit über 4.000 Zuschauerinnen und Zuschauern hofft. Angepfiffen wird um 18 Uhr, die Stadiontore öffnen um 16.30 Uhr. Aufgrund der großen Resonanz wird auch der Süd-Eingang am Marschweg geöffnet. Achtung: Hier steht keine Kasse zur Verfügung.