VfB ist voller Vorfreude

Oldenburger spielen am Freitagabend beim SV Meppen
Artikel vom 14. August 2025
Der Vorbericht wird präsentiert von:
Oldenburg/fs. Dieses Derby zieht die Fans in seien Bann. Wenn am Freitagabend, um 19 Uhr das Spiel zwischen dem SV Meppen und dem VfB Oldenburg angepfiffen wird, könnte es einen neuen Zuschauerrekord geben. Mehr als 10.000 Fans werden im Emsland erwartet, darunter auch bis zu 1.000 Oldenburgerinnen und Oldenburger, die voller Vorfreude sind und das aus gutem Grund.
Der Gegner: Die Experten haben den BSV Kickers Emden zum Topfavoriten erklärt. Im Emsland dürfte das für ein Schmunzeln gesorgt haben, denn der Weg zum Titel und damit in die 3. Liga, führt zweifelsfrei über den SV Meppen. Allen voran Trainer Lucas Beniermann hat schon in der vergangenen Saison, selbst während einer Negativserie, deutlich gemacht, dass der Aufstieg das klare Ziel sei. Den Anspruch hat die teils neuformierte Mannschaft mit sieben Punkte aus den ersten drei Spielen untermauert, wenngleich das 4:4 bei Altona 93 sicherlich eine Enttäuschung war.
Der Kader: Nach einer doch enttäuschenden letzten Saison haben die Verantwortlichen an einigen personellen Stellschrauben gedreht und den Kader der Mannschaft verändert. Allen voran der Weggang der Torjäger Marek Janssen und Christopher Schepp sowie des talentierten Luca Prasse machte deutlich, dass man auch ganz bewusst einen Umbruch gewollt hat. Zudem wurde der Vertrag von Routinier Willi Evseev nicht verlängert. Den Verlust an Erfahrung haben Beniermann und Olufemi Smith, der neue sportliche Leiter des Traditionsvereins, durchaus prominent kompensiert.
Im defensiven Mittelfeld gibt jetzt Ersin Zehir den Takt vor. Der 27-Jährige kam vom FC Eintracht Norderstedt ins Emsland. Eher offensiv sind Thorben Deters und Niclas Nadj unterwegs. Deters, 29 Jahre alt, war zuletzt für Preußen Münster am Ball und hat, wie auch der 24-jährige Nadj, vom SC Paderborn geholt, fraglos den Anspruch, in der Startelf zu stehen. Das will aber sicher auch der 21-jährige Jonathan Wensing, der zuletzt noch den Vorzug bekommen hat. Es wäre allerdings keine Überraschung, sollte gegen den VfB der nachverpflichtete Nadj den Vorzug erhalten.
Im Angriff sorgt Julian Ulbricht für Torgefahr. Der 26-Jährige war zuletzt Kapitän beim FC St. Pauli II, gilt als vortrefflicher Box-Spieler und hat mit drei Toren in den ersten drei Spielen direkt deutlich gemacht, dass er Marek Janssen vergessen lassen will. Hinzu kommt ein echter Routinier. Simon Engelmann, bereits 36 Jahre alt, wurde vom SV Rödinghausen geholt und spielt die Rolle des Bachup von Ulbricht. Bislang übrigens mit Erfolg, denn in Altona hatte er mit zwei Toren maßgeblichen Anteil daran, dass die Meppener nach einem 1:4-Rückstand noch punkten konnten.
Komplettiert wird die Riege der Zugänge mit Stammplatzpotenzial durch Oliver Schmitt, einen offensiven Außenbahnspieler, der vom 1. FC Köln geholt wurde und Torhüter Noah Oberbeck, vom VfB Lübeck gekommen, der hinter Julius Pünt noch die Nummer zwei ist.
Das System: Lucas Beniermann lässt seine Mannschaft meist im klassischen 4-2-3-1 auflaufen. Vor Julius Pünt wäre ein Viererkette mit Dominique Domröse rechts, Jonas Fedl und Luis Sprekelmeyer zentral sowie Tobias Mißner links keine Überraschung. Sollte der schnelle Domröse erneut ausfallen, könnte hier Nikell Touglo spielen.
An Zehir führt im defensiven Mittelfeld kein Weg vorbei, wenngleich mit Erik Zenga ein sehr erfahrener Ex-Profi zur Verfügung steht. Zentral sind zudem Deters, Nadj oder Wensing zu erwarten.
Mika Stuhlmacher, eigentlich ein defensiver Mittelfeldspieler, wird von Lucas Beniermann offenbar umgeschult, denn der 22-Jährige kam zuletzt auf der rechten Außenbahn zum Einsatz. Links wiederum könnte Daniel Haritonov auflaufen. Alternativ steht mit Oliver Schmitt ein erfahrener Außenbahnspieler bereit.
Das Konfliktpotenzial: Der SV Meppen hat einen top Kader aufgestellt und ist auf nahezu allen Positionen doppelt besetzt. Das könnte natürlich auch den einen oder anderen Konflikt nach sich ziehen, wenn Akteure dauerhaft zuschauen müssen. Die vielleicht größte Auswahl hat der Trainer in der Innenverteidigung und im zentralen Mittelfeld. Mit Fedl, Sprekelmeyer, Touglo und Rankic stehen vier Innenverteidiger für zwei Positionen zur Verfügung. Im Mittelfeldzentrum wiederum bleibt abzuwarten, wie lange Zenga sich hinter Zehir einordnet und wie es dem Trainer gelingt, bei Deters, Nadj und Wensing für ausreichend viele Spielminuten zu sorgen.
Die Ambitionen: Der SV Meppen will aufsteigen und dieser klar formulierte Anspruch ist gerechtfertigt. Die Fans füllen das Stadion regelmäßig, ein Zuschauerschnitt von mehr als 7.000 wäre keine Überraschung. Die Sponsoren im Emsland stehen hinter der fußballerischen Nummer eins der Region, an fehlenden finanziellen Möglichkeiten wird man also nicht scheitern. Der Kader lässt die Fans träumen und das zurecht.
In der vergangenen Saison wurde dem Trainer auch eine sportliche Durststrecke zugestanden. Dafür musste mit David Vrzogic der sportliche Leiter gehen und wurde durch Olufemi Smith ersetzt. Der Inhaber der Uefa-Pro-Lizenz, zuvor Trainer bei Eintracht Norderstedt, arbeitet erstmals in dieser Position.
In den ersten Spielen hat die Mannschaft gezeigt, dass sie den Ansprüchen gerecht werden kann. Der Auftaktsieg in Emden war ein erstes Zeichen, der Sieg über den VfB Lübeck fast schon Pflicht. Ein Unentschieden bei Altona 93 mag auf den ersten Blick enttäuschend sein, erklärt sich aber auch mit einer fast fünfstündigen Anreise und dass die Mannschaft ein 1:4 drehen konnte, zeigt ihre enorme Klasse.
Die Bilanz: Der VfB Oldenburg ist in Meppen rein sportlich kein gern gesehener Gast. Oft, für den Geschmack der Emsländer viel zu oft, haben die Blauen dort gewonnen, teils sogar eindrucksvoll. Nur eines der letzten vier Spiele in der Hänsch-Arena hat der VfB verloren. In der vergangenen Saison trafen Vjekoslav Taritas und Rafael Brand beim 2:0-Sieg. Mit 17 Siegen, 8 Unentschieden und 10 Niederlagen ist die Bilanz in den direkten Duellen überaus positiv.
Nicht zuletzt die immer starke Kulisse sorgt für Vorfreude bei den Oldenburgern, die traditionell im Emsland regelmäßig lautstark unterstützt werden.
Der VfB: Nach der enttäuschenden Niederlage gegen den SSV Jeddeloh II hat die Mannschaft von Dario Fossi zum Erfolg gefunden. Dem souveränen Sieg in Norderstedt ließen die Oldenburger ein am Ende starkes und fast noch zu knappes 4:0 über den VfB Lübeck folgen. Richtig ist aber auch, dass der VfB sich während der 95 Minuten auch den einen oder anderen Fehler erlauben durfte. Lübeck hat das nicht bestraft, der erfahrene SV Meppen wird kaum derart generös sein, wie die junge Mannschaft aus Lübeck, die am Ende regelrecht eingebrochen ist.
Personell kann man beim VfB wohl aus dem Vollen schöpfen. Ohnehin will im Derby jeder Spieler dabei sein. Die Blauen haben sicher das Potenzial, um auch am Freitagabend zu punkten. Dafür werden sie sich aber nochmals steigern müssen.
Die Auswärtsinformationen: Die Fanbetreuung des VfB Oldenburg hat alle relevanten Informationen gesammelt. Mehr dazu gibt es hier: https://www.vfb-oldenburg.de/auswaertsinformationen