Bei Jungprofis auf Kunstrasen

VfB Oldenburg spielt am Sonntag beim Hamburger SV II

Artikel vom 22. August 2025

Der Vorbericht wird präsentiert von:

    Oldenburg/fs. Drei Siege aus den letzten drei Spielen haben die Stimmung beim VfB Oldenburg Bestwerte erreichen lassen. Die nächste Aufgabe hat es allerdings in sich und hat das Potenzial zum Stimmungsdämpfer. Am Sonntag, um 13 Uhr, wartet mit dem Hamburger SV II ein spielstarker Gegner und es wird im Stadion Hoheluft gekickt, noch dazu auf Kunstrasen. Dennoch ist Zuversicht angebracht.

    Der Gegner: Die Jungprofis des Hamburger SV wurden im Sommer gehörig durcheinander gewürfelt. 15 Spieler wurden abgegeben, 14 Neuzugänge verpflichtet, mehrheitlich aus der eigenen Jugend. Obwohl der Kader mit einem Durchschnittsalter von 20,2 Jahren sehr jung wirkt, mangelt es nicht zwingend an Klasse und die eine oder andere personelle Anleihe beim Bundesligakader ist ja auch immer drin.
    So wurde mit Levin Öztunali ein überaus erfahrener Akteur, der in seiner Vita unter anderem 190 Erstliga-Einsätze aufweist, bereits dreimal eingewechselt. Auch Bilal Yalcinkaya wird nicht unbedingt jubeln, wenn er in der Zweiten ran muss. Der Jugend-Nationalspieler ist ein herausragender Fußballer, dem der Sprung in die Bundeliga zugetraut wird.
    Der VfB muss sich auch einen spielerisch starken Gegner einstellen, der sich auf dem Kunstrasen durchaus auch mal in einen regelrechten Rausch spielen kann.

    Der Saisonstart: Einem mauen 0:0 gegen die Nachwuchsprofis von Hannover 96 II ließen die Hamburger eine 1:2-Niederlage gegen den SSV Jeddeloh II folgen. Die Führung durch Dorian Migalic, aus der U19 des VfB Stuttgart gekommen, reichte gegen die Ammerländer nicht. Dass der HSV II immer für eine Überraschung gut ist, sollte sich am 4. Spieltag zeigen. Bei der SV Drochtersen/Assel machten die Gastgeber zwar das Spiel, die Tore erzielten allerdings Glory Kiveta und Moritz Reimers. Ein deutlicher Beleg dafür, dass die Nachwuchsformation jeden Gegner der Regionalliga vor große Probleme stellen kann.

    Der Trainer: Lucas Anderer leitet die jungen Rothosen seit dem Sommer an. Zuvor war der 34-Jährige bereits Trainer der U19 des HSV. Besser bekannt ist er übrigens unter seinem ehemaligen Nachnamen Pfeiffer und aus seiner Tätigkeit beim VfB Lübeck, den der talentierte Trainer vor wenigen Jahren zurück in die 3. Liga geführt hat.
    Anderer gilt als akribischer Arbeiter, der taktisch ein 4-2-3-1 bevorzugt und der bereits nachgewiesen hat, dass er mit jungen Spielern erfolgreich arbeiten kann.

    Die Leistungsträger: Immerhin 21 Spieler haben die Hamburger in dieser Saison eingesetzt und nur auf wenigen Positionen haben sich klare Stammspieler herauskristallisiert. Im Tor etwa durfte der erst 17-jährige Fernando Dickes zweimal ran.
    Zentral verteidigen meist Jeremy Gandert und Shafiq Nandja. Rechts scheint Dorian Migalic seinen Stammplatz sicher zu haben. Links hingegen wurde mehrfach gewechselt. Möglich, dass gegen den VfB mal wieder der Däne Simon Kristiansen anfangen darf.
    Im Mittelfeld könnten die beiden 19-jährigen Davis Rath und Leonardo Posadas zum vierten Mal in Folge in der Startelf stehen. In einer offensiveren Rolle wäre Arnaud Riedel am Ball, gleichwohl könnte hier natürlich auch Bilal Yalcinkaya Akzente setzen.
    Auf den Außenbahnen hat der Trainer ebenfalls viel Auswahl. Oder es beginnen erneut Raif Adam oder Moritz Reimers rechts und Maurice Boakye links. Er könnte aber auch an Stelle von Glory Kiveta als offensiver Fixpunkt spielen.

    Das Stadion: In Ermangelung einer eigenen tauglichen Spielstätte gastieren die Hamburger schon länger im Stadion Hoheluft, der eigentlichen Heimspielstätte des SC Victoria Hamburg. Seit einigen Jahren Spielen die Mannschaften hier auf Kunstrasen, was den Gastgebern natürlich entgegenkommt. 

    Der VfB: Nico Knystock fehlte in Meppen aufgrund einer Zerrung, drehte aber im Stavermann-Sportpark schon wieder seine Runden. Linus Schäfer verpasste das Derby ebenfalls, weil angeschlagen. Auch der Angreifer ist aber ins Training zurückgekehrt. Darüber hinaus plagt sich der eine oder andere Spieler mit Blessuren.
    Die Oldenburger gehen selbstbewusst ins Spiel, wissen aber auch um den signifikanten Unterschied zur Vorwoche. Schauten in Meppen fast 10.000 Fans zu und boten den Spielern damit eine tolle Bühne, werden es in Hamburg vielleicht nur 500 sein. Es wird darauf ankommen, hier trotzdem genauso motiviert zu spielen. Leichter ist die Aufgabe kaum. Zwar ist der HSV nicht sehr erfahren aufgestellt, sofern die Mannschaft nicht noch um Spieler aus dem Bundesligakader verstärkt wird, aber spielerisch stark. Das musste der VfB in der vergangenen Saison erfahren, als er beim 0:5 chancenlos gewesen ist. Wenn die Oldenburger allerdings an ihre starken und vor allem konzentrierten Auftritte der vergangenen Wochen anknüpfen, ist mit der Unterstützung der Fans der vierte Sieg in Serie drin.

    Die Auswärtsinfos: Das Stadion öffnet um 12 Uhr. Tickets kosten zwischen 5 Euro (Stehplatz ermäßigt) und 15 Euro (Sitzplatz Vollzahler:in). Achtung, seit dieser Saison sind Tickets für die des HSV II Heimspiele auch online erhältlich. https://www.ticket-onlineshop.com/ols/hsv-u21/de/hsv-u21/channel/shop/areaplan/venue/event/624242
    Am Spieltag kann man vor Ort auch noch Tickets via QR-Code erwerben, wenn aber alle Hardtickets vergriffen sind, wird der Verkauf möglicherwiese eingestellt, der HSV bittet deshalb, möglichst den Vorverkauf zu nutzen.