Top-Favorit will Rückstand verkürzen

VfB Oldenburg trifft auf SV Drochtersen/Assel
Artikel vom 29. September 2025
Der Vorbericht wird präsentiert von:
Oldenburg/fs. Seit elf Jahren spielt die SV Drochtersen/Assel in der Regionalliga-Nord und hat sich längst im Kreis der Spitzenmannschaften etabliert. In dieser Saison, das lässt der Blick auf die Sommer-Transferperiode vermuten, darf es gerne noch etwas mehr sein. Ein ohnehin schon eingespielter, guter Kader wurde gezielt verstärkt. Die SVDA zählt auch deshalb zum engsten Kreis der Titelanwärter und kämpft am Mittwoch, um 18.30 Uhr beim VfB Oldenburg darum, den Rückstand auf den Tabellenersten zu verkürzen.
Der Gegner: Seit elf Jahren wird in Drochtersen Regionalligafußball gespielt und das erfolgreich. Drochtersen ist eine Spitzenmannschaft, zählte in den vergangenen Jahren immer zum ersten Drittel der Liga und hat sich mehrfach für den DFB-Pokal qualifiziert.
Der Trainer: Oliver Ionannou genießt seit dem 2. Oktober 2023 das Vertrauen von Club-Chef Rigo Gooßen, dem eigentlich Baumeister des Erfolgs. Ioannou kennt den Verein gut, stand als Spieler zwischen 2015 und 2022 für Drochtersen auf dem Rasen und hat vor zwei Jahren die Nachfolge von Frithjof Hansen angetreten. Ihm assistiert Lars Jagemann, der selbst schon Cheftrainer bei DA gewesen ist und über die nötige Lizenz verfügt. Oliver Ioannou ist mit den Kehdingern überaus erfolgreich, lässt gerne im 3-5-2-System spielen und hat in dieser Saison durchschnittlich 2,1 Punkte mit seiner Elf geholt.
Die Form: Schon die ersten Saisonspiele haben deutlich gezeigt, dass Drochtersen in dieser Saison nicht zufällig genannt wird, wenn die Rede von den Titelfavoriten ist. Das 5:0 zum Auftakt beim FC St. Pauli II darf rückblickend noch als wenig überraschen eingeschätzt werden, weil die Stadtteilkicker bislang enttäuschen. Doch mit zwei Siegen über die hoch gehandelten Kickers aus Emden hat Drochtersen ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. War der 3:1-Sieg in der Liga noch umkämpft, fertigten die Kehdinger ihren Gegner nur wenige Tage später im Pokal mit 5:0 ab.
Elf Spiele, acht Siege, drei Niederlagen. Auch Drochtersen ist also schlagbar, wie überraschend beim 0:2 gegen den HSV II deutlich wurde. Auch das 0:2 bei Eintracht Norderstedt war so sicher nicht eingeplant. Darüber hinaus hieß es im Spiel bei Weiche Flensburg 2:3, obwohl Drochtersen lange in Überzahl agierte. Seit der dritten Saisonniederlage hat der Favorit Justin Plautz aber keine Punkte mehr liegen lassen. Nach einem 5:2 im Landespokal über Blau Weiß Lohne, hieß es 3:2 gegen Werder Bremen II und 2:1 gegen den Bremer SV.
Die Neuen: Auf der Suche nach Verstärkungen hatten die Verantwortlichen in Drochtersen wohl ein gutes Händchen. Mit den Brüdern Jannes und Jorik Wulff gelang den Verantwortlichen dabei ein Glücksgriff. Während Jorik Wulff zuvor beim VfB Lübeck am Ball, als Leistungsträger im defensiven Mittelfeld das Spiel gestaltet, sorgt Jannes Wulff, der von Kickers Offenbach gekommen ist, für noch mehr Wucht in der Offensive. Robin Kölle, ebenfalls vom VfB Lübeck geholt, hat sich im von Ioannou bevorzugten System auf der rechten Seite etabliert und der vom SSV Jeddeloh II zurückgekehrte Allah Aid Hamid begeistert die Zuschauerinnen und Zuschauer in Drochtersen als flinker Außenbahnspieler mit Torriecher. Immerhin fünf Treffer hat der kleine Angreifer bereits erzielt, der durchaus auch als zentrale Spitzen fungiert.
Die Leistungsträger: Neben den Brüdern Jorik und Jannes Wulff zählt zweifelsfrei Torhüter Patrick Siefkes dazu. Der 36-Jährige ist seit Jahren ein starker Rückhalt. Das gilt auch für Mannschaftskapitän Nico von der Reith. Der Mannschaftskapitän, bereits 32, ist ein Schlüsselspieler bei Drochtersen, zweikampfstark, ballsicher und clever. Hinzu kommen viele starke Individualisten, wie Dennis Rosin, der einen Gegenspieler auf einer Briefmarke schwindelig spielen kann, aber auch der bundesliga-erfahrene Matti Steinmann oder der wuchtige Stürmer Haris Hyseni.
Die Startelf: Der breite Kader bietet Oliver Ioannou viele Möglichkeiten. Patrick Siefkes ist im Tor gesetzt und vor ihm könnte eine Dreierreihe mit Liam Giwah, Tjorve Mohr und Nico von der Reith verteidigen. Rechts hat Robin Kölle einen Stammplatz, links wird der Ex-Oldenburger Justin Plautz auflaufen. Allerdings hat „Plautzi“ für DA auch schon auf der Acht gespielt.
Zentral führt kein Weg an Jorik Wulff vorbei. Ihm könnten Maximilian Geissen und Dennis Rosin assistieren. Für Matti Steinmann bliebe dann nur ein Platz auf der Bank. Jannes Wulf gibt offensiv den Takt vor. Hinzu kommen Ali Aid Hamid, wenn es schnell gehen soll, oder Haris Hyseni, wenn Wucht erforderlich ist. Der starke Miguel Fernandes fehlte zuletzt aufgrund einer Sehnenreizung.
Die Historie: Dreimal in Folge hat Drochtersen im Marschwegstadion gewonnen, das sollte dann eigentlich ausreichen, möchte man gerne anfügen. Die Gesamtbilanz ist aus Sicht der Gastgeber mit sechs Siegen, vier Unentschieden und sieben Niederlagen verbesserungswürdig.
Die Situation: Mit 24 Punkten ist DA aktuell Tabellenvierter, hat also schon sechs Punkte Rückstand auf den VfB. Verlieren ist deshalb für die Kehdinger verboten, wollen sie den Rückstand nicht noch größer werden lassen. Mit einem Sieg allerdings wären sie dort, wo sie sich fraglos auch selbst sehen, mittendrin in der Spitzengruppe.
Der VfB: Die Mannschaft von Trainer Dario Fossi hat ihre Fans auch in Lübeck mit einer Energieleistung begeistert. Die vergangenen Wochen haben viel Kraft gekostet, auch weil der VfB auf zahlreiche Potenzielle Startspieler verzichten muss. Ob und in welchem Umfang sich die personelle Situation entspannt, bleibt abzuwarten. Dario Fossi geht dabei eigentlich nie ein Risiko ein, sondern achtet darauf, dass seine Spieler ihre Verletzungen nachhaltig auskurieren. Immerhin, Marc Schröder und Nick Otto dürfen zumindest auf einen Kaderplatz hoffen.
Der Vorverkauf: Knapp 1.700 Karten waren am Montagmittag schon vergeben. Tickets gibt es hier: https://tickets-vfboldenburg.reservix.de/tickets-vfb-oldenburg-sv-drochtersenassel-in-oldenburg-stadion-am-marschweg-am-1-10-2025/e2442352