VfB will Reaktion zeigen

Oldenburger spielen beim FC St. Pauli II

Artikel vom 3. Oktober 2025

Der Vorbericht wird präsentiert von:

    Oldenburg/fs. Die Serie ist gerissen. Nach elf Liga-Siegen in Serie hat der VfB Oldenburg wieder verloren. Unglücklich allemal und genau deshalb richteten Trainer und Spieler nach dem 3:4 gegen die SV Drochtersen/Assel den Blick nach vorn. Eine Reaktion müsse man zeigen, lautete der einhellige Tenor vor dem Spiel der Blauen beim FC St. Pauli II, wo der VfB am Sonntag, ab 14 Uhr, drei Punkte holen will.

    Der Gegner: Die Nachwuchsprofis des FC St. Pauli sind aktuell Tabellenletzter, haben erst eines von elf Spielen gewonnen, elf Tore erzielt und 27 kassiert. Klingt wenig beeindruckend und ist doch sehr deutlich zu relativieren, denn der Trend einer sehr jungen Mannschaft, Durchschnittsalter 20,5 Jahre, zeigt deutlich nach oben.

    Der Trainer: Benny Hoose fällt aktuell aus gesundheitlichen Gründen aus und wird durch Karsten Neitzel vertreten. Der 56-Jährige bringt viel Erfahrung mit. Neitzel, zuletzt als Scout für den Bundesligisten tätig, war lange selbst Profi und arbeitete als Trainer unter anderem bei RW Essen, beim SV Elversberg und Holstein Kiel. In taktischer Hinsicht bevorzugt Neitzel ein 3-4-2-1-System.

    Der Saisonstart: In den ersten Saisonwochen hatte es den Anschein, als mutiere die Nachwuchsriege des Bundesligisten zur Schießbude der Regionalliga. Fünf Spiele in Serie haben die Stadtteilkicker verloren, darunter zum Auftakt 0:5 gegen die SV Drochtersen/Assel und später 1:7 beim SSV Jeddeloh II. Den ersten Punkt holte sich St. Pauli durch ein 1:1 gegen den 1. FC Phönix Lübeck am 6. Spieltag mit einem 1:1.

    Der Trend: Karsten Neitzel ist es gelungen, den negativen Trend der ersten Spiele zu stoppen, mehr noch, die Paulianer sind deutlich stabiler unterwegs und haben aus den drei Spielen unter seiner Anleitung vier Punkte geholt. Das 2:0 beim HSC Hannover war der erste Saisonsieg und beim 1:1 gegen Kickers Emden kassierten die Nachwuchsprofis den Ausgleich erst in der Schlussphase.

    Das Personal: Im Gegensatz zu anderen zweiten Mannschaften setzt man beim FC St. Pauli tatsächlich vor allem auf junge Talente, zieht immer wieder viele Spieler aus der eigenen U19 hoch oder sucht nach begabten Fußballern in unteren Spielklassen. Auf erfahrene Profis als Führungsspieler wird meist verzichtet. Auch in diesem Sommer wurden die 12 Abgänge, darunter auch Kapitän und Torjäger Julian Ulbricht, der zum SV Meppen gewechselt ist, mehrheitlich durch jüngere Spieler ersetzt.

    Die Startelf: Die Aufstellung zu benennen ist schwierig. St. Pauli rotiert viel, in dieser Saison kamen bereits 29 Spieler zum Einsatz, ab und an auch aus dem Bundeligakader. Wenn nicht erneut Ben Voll nominiert werden sollte, der bei den Profis meist auf der Bank sitzt, dürfte Simon Spari zwischen den Pfosten stehen.
    Eine Dreierabwehrkennte könnten Muhammad Dahaba, Jannik Westphal und der erst 17-jährige Calvin Rahr bilden. Im Mittelfeld wäre eine Nominierung von Sisco Ngambia Dzonga, Nick Schmidt und Kapitän Luca Günther wahrscheinlich. Komplettieren für die Viererreihe Thieß Mahnel, aber auch Marvin Schmitz wäre hier denkbar.
    Eher offensiv am Ball sind Rawley Scott und Max Hermann, während gegen Emden der physisch starke Romeo Aigekaen als Spitze agierte und seine Mannschaft auch in Führung gebracht hat. Hier allerdings hat Karsten Neitzel viel Auswahl, was allen voran für Oleg Skakun, Toralf Hense oder Haron Sabah gilt, der am liebsten über die linke Außenbahn angreift.

    Der VfB: Die Oldenburger haben ein anstrengendes Programm absolviert, mussten zwei englische Wochen in Folge spielen und holten sich beim 3:4 gegen Drochtersen auch einigen Frust ab. Der hatte aber nicht nur mit der einen Chancenauswertung zu tun, die deutlich besser hätte sein können, sondern mit allemal strittigen Entscheidungen des Schiedsrichters. Das Thema allerdings währte dann nicht zu lange, schließlich will die Mannschaft schon am Sonntag die nächsten Punkte mitbringen. Offen ist dabei, ob und in welchem Umfang Dario Fossi personelle Veränderungen vornehmen wird.
    Drilon Demaj, gegen Drochtersen noch zweifacher Torschütze, fehlt seiner Mannschaft. Er muss nach fünf gelben Karten eine Sperre abbrummen. Dafür standen mit Marc Schröder und Nick Otto schon am vergangenen Mittwoch zwei lange verletzte Spieler wieder im Kader. Schröder kam in der Schlussphase sogar zu einem Kurzeinsatz.

    Der Spielort: Schon seit Jahren hat der FC St. Pauli II keine sportliche Heimat innerhalb der Stadtgrenzen. Angepfiffen wird das Spiel deshalb im Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt.

    Die Fan-Infos: Alle wichtigen Informationen zum Spiel hat unsere Fanbetreuung hier aufgeschrieben: https://www.vfb-oldenburg.de/auswaertsinformationen