Selbstbewusst an die Ostsee

VfB Oldenburg spielt am Samstag bei Weiche Flensburg

Artikel vom 15. Oktober 2025

Der Vorbericht wird präsentiert von:

    Oldenburg/fs. Schwierige Spiele gibt es in der Regionalliga-Nord eine ganz Reihe, das Gastspiel des VfB Oldenburg beim SC Weiche Flensburg 08 zählt unstreitig dazu. Am Samstag, um 13:30 Uhr spielen die Blauen an der Ostsee und das mit viel Selbstbewusstsein, auch dank der jüngeren Bilanz in diesem Duell zweier Spitzenmannschaften.

    Der Gegner: Seit Jahren zählt der SC Weiche Flensburg 08 zu den Top-Mannschaften in der Regionalliga-Nord. Regelmäßig haben die Flensburger oben mitgespielt, ehe es in den vergangenen zwei Spielzeiten zu einer sportlichen Delle kam. Der Klassenerhalt war gefährdet, es wurde gezittert im hohen Norden. Das wollte man nicht nocheinmal erleben und hat sich im Sommer neu aufgestellt. Mit Erfolg, zwar lässt der SC Weiche noch Konstanz vermissen, hat sich als Tabellensechster aber im oberen Tabellendrittel etabliert.

    Der Saisonverlauf: Der Auftakt war eine Enttäuschung. Flensburg unterlag dem ebenfalls hoch eingeschätzten 1. FC Phönix Lübeck mit 2:5. Eine Niederlage, die allerdings schnell vergessen war, denn die Mannschaft, damals noch trainiert von Torsten Fröhling, setzte mit einem 5:1-Sieg bei Werder Bremen II und einem 4:0-Sieg über den HSC Hannover direkt zwei starke Ausrufezeichen. Seitdem allerdings mangelt es an Konstanz. Niederlagen bei Kickers Emden und Hannover 96 II folgte ein 1:3 gegen Blau Weiß Lohne. Die Verantwortlichen reagierten, Torsten Fröhling musste gehen. Zwar folgte unter seinem Nachfolger Tim Wulff noch ein 0:2 bei Altona 93, doch dem ehemaligen Stürmer ist es schnell gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren. Mit drei Siegen in Serie, darunter ein 3:2 gegen Meisterschaftsfavorit SV Drochtersen/Assel, sorgte Wulff für Ruhe im Umfeld.

    Die Form: Den drei Siegen unter Neu-Trainer Tim Wulff folgte eine 0:4-Niederlage gegen den SSV Jeddeloh II. Die zwischenzeitliche Konstanz ist scheinbar wieder weg, denn einem 2:2 beim Bremer SV und einem starken 5:3 über den SV Meppen folgten im Pokal ein 1:3 beim VfB Lübeck und ein 2:3 bei der FSV Schöningen. Gegen die Top-Mannschaften, ausgenommen Jeddeloh, scheinen die Flensburger ihr Potenzial ausspielen zu können, umso erstaunlicher sind Niederlagen wie in Schöningen. Der starken Offensive (34 Saisontreffer) steht eine anfällige Defensive (34 Gegentore) gegenüber.

    Der Trainer: Tim Wulff ist ein echtes Flensburger Urgestein. Der 38-Jährige war als Stürmer lange für Holstein Kiel und zwischen 2012 und 2024 für Weiche Flensburg am Ball. Bis Juli des vergangenen Jahres war er noch Spielertrainer der Flensburger Reserve, ehe er zum Co-Trainer von Torsten Fröhling ernannt wurde, dessen Nachfolge er Ende August angetreten hat.

    Die Neuen: Im Sommer kam es an der Förde zum personellen Umbruch. Gleich neun Neuzugänge wurden verpflichtet, darunter mit Torjäger Moritz Göttel ein neuer Stürmer vom VfB Lübeck sowie mit Kevin Ntika und Obinna Iloka zwei Leistungsträger vom 1. FC Phönix Lübeck. Auch Ole Wagner, zuvor bei Teutonia Ottensen, brachte Erfahrung aus der Regionalliga mit. Darüber hinaus kamen einige jüngere Spieler, teils aus der Oberliga.

    Die Startelf: Das Potenzial des erfahrenen Kaders ist groß. Neben den genannten Neuzugängen ist Flensburg vor allem offensiv enorm erfahren, hat Tim Wulff zahlreiche Möglichkeiten.
    Im Tor hat sich der Trainer für den 20-jährigen Dänen Christian Rust entschieden. Lässt Wulff in der Abwehr mit einer Viererkette agieren, könnte diese in einer Formation mit Theo Behrmann, Marshall Faleu und Kevin Ntika sowie Ole Wagner auflaufen.
    Im Mittelfeld hat Raul Celotto einen defensiven Part inne. Maksym Tytarenko und Kapitän Dominic Hartmann, mittlerweile wieder unverzichtbarer Stammspieler, haben bereits je vier Saisontreffer erzielt.
    Offensiv kann der Trainer durchwechseln, ohne dass seine Angriffsreihe schwächer werden würde. Sandro Plechaty und Rene Guder besetzen im Regelfall die Außenbahn, zentral stürmt Moritz Göttel, der in der Liga schon sechsmal getroffen hat, und dann wären da auch noch Obinna Iloka, der wahlweise offensiv, wie auch in der Abwehr spielen kann, und der erst 21-jährige Ibrahim Ali, der beim 5:3-Sieg über den SV Meppen zweimal getroffen hat.
    Der ehemalige dänische Nationalspieler Mats Albaek spielt aktuell erstaunlicherweise nur noch eine Nebenrolle und kommt erst auf 159 Einsatzminuten.

    Die Bilanz: Lange haben die Oldenburger sich mit Weich schwer getan. Bis zum ersten Sieg über Flensburg brauchte der VfB fünf Spiele. 3:2 für die Blauen hieß es nach vier erfolglosen Versuchen am 28. September 2014. Pierre Merkel (2) und Florian Stütz trafen seinerzeit beim Auswärtssieg. Dann allerdings mühten sich die Oldenburger in zwölf Spielen vergebens und waren oft froh, zumindest einen Punkt zu holen. In der jüngsten Vergangenheit hat sich das etwas geändert. Nur eines der letzten fünf Spiele hat der VfB verloren. In der vergangenen schlug sich ein personell arg gebeuteltes Oldenburger Ensemble zwar sehr wacker, unterlag am Ende aber 0:2. Davon abgesehen gewannen die Blauen drei weitere Spiele und das teils auch deutlich.

    Der VfB: Die Oldenburger haben gegen Kickers Emden, wie schon zuvor auch gegen den SV Meppen, gezeigt, dass sie nicht nur topfit sind, sondern bis zur letzten Minute an ihre Chance glauben. Nach wie vor ist allerdings auch das Verletzungspech groß. Gegen Emden fehlten mit Nico Knystock und Ngufor Anubodem zwei weitere Stammspieler. Immerhin konnte Marc Schröder endlich mal wieder über 90 Minuten spielen. Nick Otto kam zu einem ersten Kurzeinsatz. Klar ist, der VfB wird an seine Grenzen gehen müssen, um in Flensburg zu punkten.

    Die Fan-Infos: Der VfB hofft auch am Samstag auf lautstarke Unterstützung. Alle Infos dazu gibt es hier: https://www.vfb-oldenburg.de/auswaertsinformationen